Erste Einschätzungen zu den Corona Auswirkungen

Blick hinter die Kulissen

Wie gehen andere Organisationen mit den Herausforderungen durch Corona um? Wir haben nachgefragt.

Als Berater haben wir das besondere Privileg, mit vielen spannenden Menschen aus den verschiedensten Branchen zusammenzukommen. Das wollen wir nutzen und haben nachgefragt, vor welchen konkreten Herausforderungen Organisationen durch Corona stehen. Entstanden ist eine Serie, die vielfältige Einblicke in unterschiedliche Welten gibt.

Für die Fortsetzung unserer Reihe konnten wir Thorsten Matalla der TRILUX Group gewinnen und zur Einschätzung der aktuellen Lage befragen.

Foto: Thorsten Matalla

Consensa: Lieber Herr Matalla, vielen Dank, dass Sie an dieser Serie mitwirken. Lassen Sie uns gleich starten: Wo sehen Sie für TRILUX die größte Herausforderung in der Corona-Krise?

Matalla: Die Situation rund um Covid-19 ist für uns als Unternehmen sehr vielschichtig. Unsere größte Herausforderung ist es, mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln die Gesundheit für unsere Mitarbeiter und deren Familien sicherzustellen. Das war von Beginn an in dieser Situation  unsere Priorität. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Die nächste große Aufgabe ist es, den vielen unterschiedlichen Situationen je Projekt, je Kunde, je Applikation und je Land gerecht zu werden. Unsere Stärke als Unternehmen war schon immer sehr nah am Kunden zu sein sowie unsere sehr internationale Struktur. Covid-19 hat uns hier vor besondere Herausforderungen gestellt: während das eine Land im Lockdown war, hat ein anderes Land große Projekte realisiert. Auch innerhalb der Anwendungen hat es enorme Verschiebungen gegeben. Während im Retail die Anwendung Fashion fast vollständig zum Erliegen gekommen ist, erleben wir große Nachfrage in der Anwendung Office. Insbesondere Homeoffice-Anwendungen werden stark nachgefragt.
Nicht zuletzt hat es uns enorm gefordert für unsere Kunden verfügbar zu bleiben. Lösungen anbieten heißt für uns auch Qualität zu produzieren. Bricht ein Partner in unserer Supply-Chain zusammen, kann er nicht ohne weiteres gegen einen anderen ersetzt werden. Auch nicht vorübergehend. Da wir in allen drei genannten Dimensionen der Herausforderung sehr früh und sehr besonnen entschieden haben sind wir froh - und auch ein bisschen stolz - die Situation bis heute gut gemeistert zu haben. Allerdings wir stecken ja noch mitten drin.
Die Corona-Krise hat aber auch unsere Kommunikation im Unternehmen verändert. Wir sind digitaler und dadurch schneller geworden. Wir sehen: Die veränderte Arbeitswelt ist flexibel: mit Hilfe digitaler Möglichkeiten meistern wir die Zusammenarbeit intern vom Home-Office aus aber auch mit Kunden und Partnern. Web-Sessions sind inzwischen keine Ausnahme mehr, sondern der Regelfall. Das bedingt eine hohe Flexibilität und schnelleres transformieren der gesamten Belegschaft. Hier besteht ein hoher Anspruch keinen Kollegen dabei zu verlieren!

Consensa: Wie versuchen Sie, dieser Herausforderung zu begegnen?

Matalla: Obwohl die Herausforderungen ganz unterschiedlicher Art sind hat uns bei allen ein und dasselbe Prinzip geholfen: klar kommunizieren, schnell entscheiden und diszipliniert umsetzen.
Wir haben sehr früh auf die Ausbreitung des Coronavirus reagiert und Schutzmaßnahmen, wie zum Beispiel Home-Office angeordnet.

Das hat uns am Hauptstandort Arnsberg im Verwaltungsbereich sehr geholfen, den Teams mehr Bewegungsfreiheit zu geben. Für die Produktion mussten wir uns natürlich neben Verhaltens- und Hygieneregeln weitere Mittel und Wege einfallen lassen, um diese uneingeschränkt weiter laufen zu lassen. Wir haben sehr früh Regelkreise eingeführt, um Transparenz und Sicherheit zu schaffen. Wichtige Informationen konnten so innerhalb kürzester Zeit geteilt werden. Die Entscheidungsqualität steigt – das Vertrauen auch. Wir haben dafür gesorgt, dass wir immer den Kunden im Fokus behalten haben. Auch wenn sich Projekte verschoben haben oder manchmal auch gestoppt wurden waren unsere Vertriebskollegen immer beim Kunden. Nur eben nicht persönlich, sondern per Telefon, Online-Konferenz oder E-Mail.
Wir haben auch dafür gesorgt, dass diese Krise immer auch als Chance gesehen wird. Nicht abwarten, sondern einen Weg finden ist die Devise. Das Ergebnis ist Motivation und viele gute Ideen:
Ein Ergebnis daraus sind die so genannten Hygieneschutzwände, die wir heute nicht nur für unseren südwestfälischen Produktionsstandort produzieren, sondern über unseren Online-Shop Watt24 lokalen Unternehmen anbieten. Diese Scheiben sind „Circular“: Sie werden von uns nach Nutzung zurückgenommen und fließen zu 100% wieder in unsere Produktionsprozesse ein. So können wir mit einer vorhandenen Produktionslinie auch anderen Unternehmen und Betrieben nachhaltig in der Corona-Krise helfen.

Consensa: Was ist Ihr Ausblick auf die kommenden Monate?

Matalla: Wir bleiben bei unserer Priorität. Die Gesundheit geht vor! Unsere Aufmerksamkeit gilt weiter dem Schutz unserer Mitarbeiter und den Projekten unserer Kunden. Wir gehen davon aus, dass die nächsten Monate möglicherweise noch anspruchsvoller werden als die vergangenen. Unsere Branche wird deutlich leiden.
Wir sind ein sehr gut aufgestelltes Familienunternehmen, welches trotz der Ausfälle in diesem Jahr durch Corona positiv in die Zukunft schaut. Es wird sicher keines der erfolgreichsten Jahre. Dennoch hat dieses Jahr TRILUX in seiner digitalen Transformation beschleunigt. Wir investieren in unsere Zukunft und glauben fest daran, dass wir mit unserem Know–How und unseren Mitarbeitern als Partner unsere Kunden mit professionellen Lösungen rund um Licht unterstützen und Ihnen helfen können, erfolgreich zu sein. Wir schauen zuversichtlich in die Zukunft.
In jeder Krise steckt eine Chance und die wollen wir bestmöglich zu nutzen.

Consensa: Wir danken Ihnen für dieses Gespräch.

 

Thorsten Matalla ist Leiter PMO bei der TRILUX Group Management GmbH, einem international agierenden Produzenten für maßgeschneiderte, energieeffiziente und zukunftsfähige Lichtlösungen mit Hauptsitz in Arnsberg.

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