Corona – und dann?
Unser Blick hinter die Kulissen
Seit über einem Jahr befragen wir unsere Kund:innen, wie die Corona-Pandemie ihre Organisationen, das Geschäftsmodell, die Menschen und die Branche beeinflusst.
Mit Beginn des ersten Lockdowns war es natürlich spannend, wie der Umgang mit der neuen Situation gelang - Unsicherheit, Lieferengpässe, plötzlich Homeoffice. Spätestens seit dem dritten Lockdown ist längst so vieles, was einst neu schien, zur Routine geworden und wir blicken nun auf die Veränderungen, die sich in der Arbeitswelt bis heute etabliert haben und gehen der Frage nach: Was wird bleiben? Wie werden wir künftig zusammenarbeiten?
Dieses Mal durften wir uns mit Olaf Thiel, Project Director, austauschen.
Foto: Olaf Thiel
Consensa: Herr Thiel, vielen Dank, dass Sie an dieser Serie mitwirken. Lassen Sie uns gleich starten: Nach über einem Jahr Corona, welchen Einfluss hat die Pandemie weiterhin auf Ihr Geschäft und auf Ihren Arbeitsalltag?
Thiel: Wir haben unsere Arbeitsmethodik auf den Prüfstand gestellt, Bekanntes hinterfragt und Neues ausprobiert. Dabei sind wir mutiger geworden.
Partner aus der Region können auch durch internationale Partner ersetzt werden, das physische Treffen hat seine Exklusivität verloren. Unsere Wahlmöglichkeiten sind erhöht. Die Vernetzung im nationalen/internationalen Umfeld hat sich intensiviert. Dabei sind die Anforderungen an gute Kommunikation gestiegen.
Das Home Office hat Vorzüge die jetzt objektiver betrachtet werden, es wurde teilweise mit alten Vorurteilen aufgeräumt. Es besteht die Gefahr stärker in der Arbeitswelt absorbiert zu werden, es braucht Disziplin und Selbstschutz für Familie, Freunde und Gesundheit.
Eigentlich brauche ich fast kein Auto mehr.
Consensa: Was aus der „neuen Arbeitswelt“ wird auch nach Corona bleiben?
Thiel: Das „Mindset“, das Bewusstsein, dass Veränderung im Kopf beginnt. Fast alles was wir uns vorstellen können ist auch realisierbar. Das „Infragestellen“ oder „Hinterfragen“ wird bleiben, ebenso die Erkenntnis, dass jede Krise auch neue Gelegenheiten bietet. Besonders das Potential digitaler Vorgänge hat sich deutlich demonstriert.
Consensa: Was ist Ihr Tipp für gute Zusammenarbeit über die Distanz?
Thiel: Ich vermute der gute Mix macht es. Es funktioniert über die Distanz solange Nähe herrscht. Nähe und Vertrauen zu erzeugen ist eine Kunst, die nicht jedem in die Wiege gelegt ist. Wer weniger Qualität in der Beziehungspflege, oder Kompetenz in der Kommunikation hat, tut sich im Distanzmodell sicher schwerer.
Consensa: Angenommen, die Pandemie endet: Was ist das Erste was Sie tun werden??
Thiel: Danken dafür, dass viele Menschen keine Angst mehr haben müssen. Dann werde ich dafür danken was wir alles in dieser Zeit lernen durften, und dann werde ich wieder lachend im Freien singen, ohne Maske.
Consensa: Wir danken Ihnen für dieses Gespräch.