Herzlich willkommen als Gesellschafter:in!
Sieben Gesellschafter:innen – das klingt fast wie bei einer Held:innenreise. Was hat euch motiviert, diese Verantwortung zu übernehmen, und welche Perspektiven bringt ihr mit in diese Rolle?
Annabelle: Als ich vor 12 Jahren als Praktikantin bei Consensa angefangen habe, wusste ich an Tag 1 „Hier möchte ich bleiben!“ Der Weg von damals bis hierhin hat mir nicht nur persönlich wertvolle Erfahrungen gebracht, sondern auch eine starke Verbindung zur Mission und dem fachlichen Ansatz von Consensa geschaffen. Stück für Stück habe ich in den letzten Jahren immer mehr Verantwortung übernommen und die Organisation, so wie sie heute ist, mitgeprägt.
Was mich darüber hinaus besonders motiviert, ist unser großartiges Team, mit dem ich Consensa gemeinsam weiter entwickeln möchte und die immer wieder neuen Aufgaben und Herausforderungen unserer langjährigen und neuen Kunden.
In meine neue Rolle bringe ich eine Kombination aus fachlicher Erfahrung und menschlicher Nähe ein - Humor und Empathie, gepaart mit dem tiefen Verständnis unserer Organisation, meinen Erfahrungen in Veränderungsprozessen und unterschiedlichen Organisationskulturen.
Hans: Erstmal freue ich mich darüber, dass ich gemeinsam mit meiner Kollegin Annabelle Rittich die Einladung erhalten haben, Consensa als Partner und Gesellschafter mitgestalten zu dürfen. Ich bin ja schon seit bald neuneinhalb Jahren bei Consensa - das zeigt, dass ich mich hier wohl fühle und es bei uns nicht langweilig wird. Diesen Weg gemeinsam mit dem ganzen Team weiterzugehen – das motiviert mich sehr!
Mein Ziel ist es, neue Ideen und aktuelle Ansätze ins Team zu bringen und sie fruchtbar mit dem reichen Erbe von rund 35 Jahren Beratung und Qualifizierung rund um Prozesskompetenz zu verbinden.
- Change-Management ist unser Ding. Und in unserer täglichen Arbeit stellen wir fest: nichts ist mehr so normal wie der Wandel. Was war der größte Wandel in Eurem eigenen Arbeitsleben, der Euch nachhaltig geprägt hat?
Annabelle: Der größte Wandel in meinem Arbeitsleben war die Veränderung von einer Vollzeit-Beraterin zu einer Zweifach-Mutter-und-Beraterin. Ob das so gut zusammen geht? Da war ich mir nicht so sicher, wollte aber unbedingt, dass es funktioniert, und das hat es. Ich habe von Consensa und meinem Mann immer die Freiheiten bekommen, die ich brauchte, um meine beiden Jobs zusammenzubringen.
Letztendlich sind sie auch gar nicht so verschieden. Man benötigt Anpassungsfähigkeit bei Veränderungen, es gibt Phasen der Entwicklung und des Wachstums, Herausforderungen und Erfolge, der „Kunde“ ist König (oder wäre gerne einer) und beide Jobs brauchen gute Kommunikation, Empathie sowie Organisation und Struktur.
- Transformation braucht Menschen, keine PowerPoints. Vielleicht habt ihr für unsere Leser:innen noch einen Praxitipp: Wie schafft man es, dass Veränderung nicht nur auf dem Papier gut aussieht, sondern in der Praxis wirklich gelebt wird?
Hans: Das hat natürlich ganz viele Facetten. Das Thema der Beteiligung will ich mal herausgreifen: Es klingt immer gut, wenn es heißt, „wir wollen unsere Mitarbeitenden bei der Veränderung voll einbeziehen“. Soll das aber mehr sein als ein Lippenbekenntnis und nicht sogar als Bumerang zurückkommen, will die konkrete Ausgestaltung dieser Beteiligung gut strukturiert und klar definiert sein. „Wo soll und kann wer mitgestalten?“, „Was ist schon entschieden?“, „Haben wir die notwendigen Methoden, Kenntnisse und Ressourcen, um diesen Prozess auch bis zum Abschluss zu strukturieren?“ - das sind Fragen, die ich mit unseren Kunden zu Anfang kläre. Denn wenn die Erwartungen am Ende nur enttäuscht werden, ist schnell mehr Ärger, Verwirrung und Frustration als Nutzen da. Andersherum ist auch klar, dass Veränderung ohne zielgerichteten Einbezug der betroffenen Menschen mit großer Sicherheit scheitern wird. Wie so oft: die richtige Balance ist hier der Schlüssel.
- Als systemische Berater: innen betrachten wir Organisationen als lebendige Systeme. Gibt es Muster oder Dynamiken, die Euch immer wieder in Veränderungsprozessen begegnen? Und wie geht Ihr damit um?
Annabelle: Ja, die gibt es sicher. Widerstände, Kultur- und Generationenthemen usw. Ich versuche aber bewusst, nicht in die „Ah-das-Muster-kenne-ich“ Falle zu tappen. Die hindert mich nämlich daran, neue Hypothesen zu bilden, was denn hier und jetzt zu dieser Dynamik oder jenem Muster führt. Denn auch was ähnlich scheint, hat doch oft sehr unterschiedliche Hintergründe und braucht eine andere Bearbeitung. Dafür hilft mir eine offene Haltung, viel Erfahrung und Sparring im Berater:innensystem. Gerade dann, wenn ich lange in einem Projekt unterstütze, denn dann werde ich selbst Teil des Systems und der Muster und Dynamiken.
Hans: Eins der vielen Muster, die mir immer wieder begegnen ist das Folgende: Man will zu viel und setzt sich zu große (oder zu viele) Ziele. Dann sieht der Berg von unten so groß aus, dass man gar nicht los läuft oder bald wieder umgekehrt. Daher versuche ich immer darauf hinzuwirken, dass die ersten Schritte so einfach wie möglich sind. Denn nachhaltige Veränderung passiert dann, wenn sich Verhalten dauerhaft ändert und sich neue, passendere Routinen etablieren. Die kann man nicht verordnen, aber Strukturen, Prozesse und Anreize so gestalten, dass sie dem zumindest nicht im Wege stehen. Es geht darum, die erste Etappe so zu gestalten, dass sie machbar erscheint – und dann den nächsten Schritt.
- Zum Abschluss: Stellt euch vor, Consensa wäre ein Spielfilm, eine Serie oder ein Buch. Welches Genre wäre es – und welche Rolle würdet ihr darin spielen?
Annabelle: Consensa ist eine erfolgreiche Serie mit bisher 36 Staffeln und vielen Abenteuern, Herausforderungen, spannenden Wendungen und Humor. Ich bin sicher, es wird noch viele weitere Staffeln geben. In 1/3 davon habe ich bereits mitgespielt und meine Rolle dabei verändert und weiterentwickelt. Die Rolle für die nächste Staffel schreibe ich gerade noch, aber ich weiß schon, dass sie motiviert, mutig und engagiert ist.
Hans: Definitiv ein Abenteuerroman! Unser Team ist wie eine Crew auf großer Fahrt – wir navigieren durch eine sich rasant verändernde Welt, immer auf der Suche nach dem besten Kurs für unsere Kunden und für uns selbst.
Auf so einer Reise ist keiner allein der Experte für alle Situationen, niemand für alle Meere der oder die richtige am Steuer.
Es geht vielmehr darum, die Verantwortung klar, aber immer wieder neu zu verteilen und alle Mitglieder des Teams so einzusetzen, dass man als Ganzes bestmöglich vorankommt. Das gemeinsam mit den Anderen zu ermöglichen, sehe ich als eine der entscheidenden Aufgaben in der neuen Rolle, der ich mich gerne stellen will! Gleichzeitig stehe ich wie wir alle auch weiter an Deck, im Maschinenraum und überall sonst, wo wir als Team gerade gefordert sind.