Hybridität in Auftragsklärung und Organisationsentwicklung: Ein evolutionärer Ansatz
Bevor ein Vorhaben geklärt ist, ist auf Kund:innen-Seite oft schon eine Idee von der Art und Weise der Umsetzung vorhanden.
Eine bestimmte Methodik, die in der Organisation eingesetzt werden soll oder eine bestimmte Form der Projektorganisation in Aufbau und Ablauf stehen bereits fest - beim Nachbarn hats auf diese Weise ja auch gut geklappt.
Und oft wird genau das verteufelt. Gleichzeit hat sich immerhin jemand Gedanken gemacht.
Und wer von uns weiß schon, wohin mit einem neuen Fahrrad tatsächlich gefahren wird… Aber, aha: Es soll sich von A nach B bewegt werden. Wie wir nun genau von A nach B kommen, warum die Reise sinnvoll ist und worauf sie einzahlt, das können wir mit dem #Kontextmodell weiter klären.
Die Wahl der passenden Methodik, um Projekte umzusetzen, ist bei stetiger (oder auch immer schneller werdenden) und fortschreitender Veränderung der Rahmenbedingungen tatsächlich ein zentraler Hebel.
Welche Methodik jedoch tatsächlich zielführend sein kann, hängt von vielen Faktoren ab. Diese Faktoren klären wir ganz am Anfang. Und machen davon abhängig, welche Methode wir ausprobieren wollen und welche nicht. Hybridität spielt hierbei eine entscheidende Rolle und basiert auf der Idee, dass Organisationen wie lebende Organismen sind, die sich an ihre Umwelt anpassen und weiterentwickeln müssen, um langfristig erfolgreich zu sein. Genauso müssen auch die Methoden an die Umstände angepasst werden können. Flexibilität hier, Stabilität da.
Der Mix aus klassischen und agilen Ansätzen, je nach dem, was funktional ist, führt zu einem individuellen Hybriden.
Besonders in einer von BANI (brüchig, ängstlich, nicht-linear, unfassbar) geprägten Welt, in der fortschreitende Veränderung der Rahmenbedingungen eine zentrale Herausforderung darstellen.
Bei aller Stabilität muss auch eine Flexibilität da sein. An welcher Stelle und in welchem Ausmaß ist individuell unterschiedlich.
Wie kann das konkret aussehen?
Stellen wir uns vor, wir leiten ein großes IT-Projekt. Es läuft alles stabil, bis ein unerwarteter Systemausfall das gesamte Projekt gefährdet. Hier kommen klassische Methoden schnell an ihre Grenzen. Agile Methoden bieten da mehr Flexibilität. Doch der wahre Gamechanger ist der hybride Ansatz: Er kombiniert die Stabilität klassischer Methoden mit der Flexibilität agiler Ansätze und ermöglicht so eine schnelle und effektive Reaktion auf Krisen.
Hybride Organisationsentwicklung – der Schlüssel zur Anpassungsfähigkeit
Hybride Organisationsentwicklung geht einen Schritt weiter und überträgt Prinzipien des agilen Projektmanagements auf die gesamte Organisation. Flache Hierarchien (wenn diese funktional sind), cross-funktionale Teams, iterative Prozesse und eine Kultur der kontinuierlichen Verbesserung sind hier die zentralen Elemente. So bleiben Unternehmen auch in einer brüchigen Welt robust und flexibel.
Angst mit Transparenz begegnen
Regelmäßige Meetings und offene Kommunikation schaffen Klarheit und reduzieren Unsicherheiten. Teams, die wissen, dass ihre Arbeit geschätzt wird, sind meist motivierter und produktiver. Das ist besonders in einer von Angst geprägten Umgebung entscheidend.
Iterative Prozesse für nicht-lineare Dynamiken
In einer Welt, in der kleine Änderungen große Auswirkungen haben können, sind iterative Prozesse von unschätzbarem Wert. Kontinuierliches Feedback und regelmäßige Anpassungen ermöglichen es, flexibel auf neue Anforderungen und Herausforderungen zu reagieren.
Lernen und Wissenstransfer – das Erfolgsrezept in einer unfassbaren Welt
Eine Kultur des Lernens, in der der Holzweg als Chancen zur Verbesserung gesehen wird und nicht zu Fingerpointing führt, ist essenziell. Regelmäßige Retrospektiven und Wissensaustausch helfen Teams, sich stetig zu verbessern.
Die Offenheit für einen hybriden Ansatz in der Auftragsklärung und Organisationsentwicklung bietet die optimale Lösung, um den Herausforderungen der BANI-Welt zu begegnen. Mit agil-stabilen Strukturen und flexiblen Prozessen bleiben Organisationen widerstandsfähig und anpassungsfähig. Die Zukunft gehört denen, die kontinuierliche Weiterentwicklung und Veränderung ermöglichen.
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